Symptome und Diagnose der Bauchdeckenstraffung
Bei der Bauchdeckenstraffung, die medizinisch als „Abdominoplastik“ bezeichnet wird, wird überschüssige Haut und Unterhautfettgewebe des Bauches operativ entfernt. Auf diese Weise wird das Aussehen der Bauchdecke verbessert und die Menge der Haut dem Gewicht angepasst.
Bauchdeckenstraffung nach Gewichtsreduktion
Ein Überschuss an Unterhautfettgewebe sowie Haut macht grundsätzlich wenige Beschwerden. Begleiterscheinungen können Hernien (Durchbrüche von Darmschlingen durch die Bauchwand) meist in der Nabelgegend, Bindegewebsrisse sowie eine Rektusdiastase (zum Beispiel nach Schwangerschaft(en)) sein. Unter einer Rektusdiastase versteht man das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur mit Vorwölbung der inneren Organe.
Viel mehr leiden Betroffene unter psychischen Ängsten und anderen Symptomen. Die Enttäuschung trifft oftmals hart, wenn nach erfolgreicher Gewichtsreduktion eine kosmetisch unerwünschte „Schürze“ von Haut und Unterhautfettgewebe verbleibt. Die Sorge, aus diesem Grund verspottet zu werden, sitzt tief – insbesondere da Betroffene Hohn und Spott aufgrund des ehemaligen Übergewichts häufig schon erfahren haben. Diese psychischen Ängste und Sorgen verhindern eine vollständige Teilhabe an sozialen Aktivitäten und stellen eine deutliche Verminderung der Lebensqualität dar.
Folgezustände einer „Hautschürze“ können Infektionen und Gewebsverletzungen im Bereich der Hautfalten sein. In diesen Bereichen ist es sowohl feucht als auch warm, wodurch Keimen (insbesondere Bakterien und Pilzen) eine ideale Umgebung zum Wachstum geboten wird. Gewebsverletzungen können durch das ständige Reiben der Hautflächen gegeneinander entstehen; nach oberflächlichen Erosionen können tiefer gehende Mazerationen entstehenden. Hautverletzungen können Eintrittspforten für infektiöse Keime sein.
- Hernien: Nabelhernie, Bauchwandhernie
- Bindegewebsrisse (Striae distensae)
- Rektusdiastase
- Psychische Ängste und Sorgen
- Infektionen
- Gewebsverletzungen
Bauchdeckenstraffung- Indikation
Die Diagnose und damit Indikation zur Bauchdeckenstraffung wird meistens durch Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und die klinische Untersuchung gestellt. Im Arzt-Patient-Gespräch wird unter anderem nach vorherigen Operationen gefragt, da es nach Operationen zur Narbenbildung kommt, die einen erneuten Eingriff im selben Gebiet erschweren oder unmöglich machen können. Weiterhin werden Risikofaktoren erfragt. Weil eine Bauchdeckenstraffung in Vollnarkose durchgeführt wird, muss vorher abgeklärt werden, ob der Patient dies körperlich toleriert. Zusätzlich stellt eine Operation eine starke körperliche Belastung dar. Sehr kranke oder sehr geschwächte Menschen sollten sich keiner Operation unterziehen, der keine lebensnotwendige Indikation zugrunde liegt. Darüber hinaus müssen manche Medikamente (beispielsweise Gerinnungshemmer und Metformin) für den Zeitraum des Eingriffs pausiert werden.
Im Rahmen der klinischen Untersuchung betrachtet der Arzt den Patienten genau und prüft durch Abklopfen, Druckausübung und Abhören mit dem Stethoskop die Beschaffenheit des Bauches. Gegebenenfalls wird die Untersuchung durch einen Ultraschall oder eine Computertomographie (CT) erweitert.
Patienten sollten bitte ihre Unterlagen (vorherige Arztbriefe und Ähnliches) zum Beratungsgespräch beim Chirurgen mitbringen.
Bauchdeckenstraffung - Gegenanzeigen
Für manche Patienten ist eine Bauchdeckenstraffung (noch) nicht geeignet. Dies betrifft vor allem Menschen, die nach BMI (Body Mass Index) stark übergewichtig sind. Selbst wenn schon einiges an Gewicht abgenommen wurde, macht es keinen Sinn, vor Erreichen des Gewichtsziels bereits eine Abdominoplastik vorzunehmen. Darüber hinaus existieren allgemeine Gegenanzeigen, die ihre Begründung in der Erhöhung des Operationsrisikos haben.
- Starkes Übergewicht
- Störungen der Blutgerinnung (zum Beispiel durch Einnahme von Gerinnungshemmern)
- Schlecht oder nicht eingestellter Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“)
- Schlechter Allgemeinzustand
- Relative Gegenanzeige: Nikotinkonsum (Tabakrauchen verursacht Wundheilungsstörungen!)